Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
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Immer wieder Fledermäuse

(von Almut Henkel)
Photos: Claus Friedrich Schrader, Celle


Seit einigen Jahren machen sich Familien und Kinder der DLRG-Ortsgruppe Haddessen Ende Oktober auf, um ein Natur-Erlebnis-Wochenende auf Gut Sunder zu verbringen. Der größte Wunsch aller Teilnehmer ist es jedes Mal Fledermäuse zu beobachten.

Dieses Mal hatte sich der Pädagogische Mitarbeiter Carlo Engsfeld und sein Team etwas ganz besonderes ausgedacht: Damit auch im Weserbergland weiterhin Fledermäuse fliegen und wir sie nicht nur einmal im Jahr beobachten können, sollten Fledermauskästen gebaut werden.

Die Fledermäuse leben in Familien zusammen und müssen auch in Gesellschaft der anderen leben. Darum sollten immer mindestens zwei Kästen in unmittelbarer Nachbarschaft aufgehängt werden. Haben Fledermäuse die Kästen erst einmal entdeckt, so kommen sie jedes Jahr im Sommer wieder. Allerdings dauert manchmal einige Jahre, bevor die Kästen angenommen werden.

Nach unserer Ankunft in Sunder und dem Kaffeetrinken, verbrachten wir den Nachmittag in der Scheune, beim Bauen der 4 Fledermauskästen. Alle Groß und Klein waren eifrig bei der Sache.


Bau der Fledermauskästen


Nach drei Stunden, die wie im Flug vergingen, waren dann die Kästen fertig. Alle Kästen werden im Frühjahr im Süntelbad Haddessen aufgehängt.


Langsam nimmt es Formen an ....


Auch der Abend stand ganz im Zeichen der Fledermaus. Eine Abendwanderung zum Fledermaus beobachten, stand auf dem Programm. Ausgerüstet mit Detektor, zum Aufspüren von Fledermäusen und Taschenlampen, machten sich alle Teilnehmer in der Dunkelheit auf. Carlo erklärte noch einiges zum Verhalten der Fledermäuse und dass es Ende Oktober immer etwas ungewiss ist, noch Fledermäuse zu entdecken. Immerhin regnete es schon den ganzen Tag und es war sehr kühl. Aber wir hatten Glück: es waren Fledermäuse zu sehen. Alle waren begeistert von den kleinen schnellen Fliegern.

Der Abend klang dann mit einer Gutenachtgeschichte von Carlo bei Tee, Saft und Knabbereien aus. Eigentlich sollten die Jüngeren unter uns langsam ins Bett finden, aber es wurde doch schon sehr spät, ehe auch die Letzten das Bett fanden.

Am Sonntag morgen ging es um kleine und sehr kleine Tiere, die im und am Wasser leben. Nach einer kurzen Einführung im Seminarraum des Naturschutzzentrums, teilten wir uns in drei Gruppen.

Jede der Gruppen bekam eine anderes Gewässer zugeteilt. Ein kleines Stück der kleinen Meiße, eine Fischtreppe und ein Bachlauf an anderer Stelle.

Ausgerüstet mit Sieben, Käscher, Gläsern und Schalen, zogen wir zu dem uns zugewiesenem Standort. Dort angekommen untersuchten wir das Gewässer sehr genau nach kleinen Lebewesen. Mit den Sieben durchwühlten wir Uferbereiche und schauten dann ganz genau welche Kleinstlebewesen zu finden waren.

Bachflohkrebse, Köcherfliegenlarve, Eintagsfliegenlarven, Egel und Wasserläufer waren nur einige wenige Bewohner des Wassers, die wir entdecken konnten. Mit Hilfe von Lupe und Binokular wurde alles auch noch einmal genau untersucht.

Die gefundenen Tiere konnten dann als Gradmesser für die Gewässergüteklasse eingeordnet werden.

Alles was sich jetzt so theoretisch anhört, war in der Praxis spannend und abwechslungsreich, so dass viele Teilnehmer gerne noch länger an dem Thema geforscht hätten.

Mit soviel Informationen und Eindrücken bepackt, wurde dann die letzte Runde des Wochenendes eingeläutet: das Einpacken und Aufräumen, bevor es wieder in Richtung Heimat ging.

Natürlich nicht ohne einen Ausblick auf das nächste Wochenende 2003 in Sunder zu tun: Vielleicht wird dann ein Baumhaus gebaut oder ein Spiel-Wochenende gemacht oder............ . Natürlich muss es auch dann wieder eine Fledermaus-Tour geben.