Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
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DLRG-Exkursion in den winterlichen Harz war ein voller Erfolg

Nachdem wir von der DLRG-Ortsgruppe Haddessen unsere Winterharzfreizeit 2011 mit 9 Teilis durgeführt hatten, hofften wir in diesem Jahr mit neuem Motto auf mehr Zuspruch. Diesmal war das Programm für Teilnehmer über 16 Jahre gestrickt und eine Mischung aus Harzgeschichte, Bergbau, Zeitgeschichte und Wintersport.

Und um es gleich vorweg zu nehmen: Die Mischung dieser Harz-Exkursion kam gut an, jeder der Teilnehmer war bereit, im Rahmen dieser etwas anderen Freizeit im Rahmen einer Exkursion auch Neues auszuprobieren. Aber nach dem Gesetz der Serie waren es wieder 9 Gipfelstürmer, die trotz -14 Grad Celsius die Tour wagten. So waren wir wieder mit dem Bus der DLRG-Jugend Bezirk Hannover Stadt und Anhänger der DLRG-OG Haddessen unterwegs. Nach Anfahrt über Seesen war unser erstes Ziel das Standquartier in Walkenried: Im dortigen DLRG-Heim wurden wir wieder bestens aufgenommen.

Nach kurzem Boxenstopp ging es weiter zum Rabensteiner Stollen, einem Kohlebergwerk bei Ilfeld am Südharz. Da die Flöze nur 30 cm mächtig gewesen sind, spielte sich der Abbau auch im Liegen und damit in kleinerem Maßstab ab. Leider gab es keinen Fahrkorb, der beim Hängen mit 1-3 angeschlagen wurde.

Danach statteten wir dem ehemaligen KZ Dora-Mitte, einem Außenlager des KZ Buchenwald einen Besuch ab. Die fesselnde und eingehende Fährung dauerte drei Stunden, die mir wie eine halbe Stunde vorkamen. In den Stollen wurden im 2. Weltkrieg von 1944-1945 die V1 und V2 Raketen produziert - von den Arbeitshäftlingen unter unmenschlichen Bedingungen. Von den 60 000 Häftlingen sind 20 000 gestorben. Es war sehr eine sehr nachdenkliche Stimmung und wir alle waren zutiefst betroffen.

Der Abend stand im Zeichen von Schlittschuhlaufen. Die Braunlager hatten wegen einer Open-Air-Disco ihre Eislaufhalle abgesperrt. Wir wurden in Bad Sachsa aber als Schlittschuhflüchtlinge aufgenommen und verbrachten einem zünftigen Hüttenabend mit Reiner als Feuerzangenbowlen-Meister.

Der Sonntagvormittag gehörte ganz dem Schlittenfahren: Bei strahlend blauem Himmel und super Schneelage waren die Lockungen in Hohegeiß so groß, das letztendlich ein Schlitten doch beim Aufprall seinen Geist aufgab. Nach Mittagessen und Klarschiff-Machen statteten wir auf dem Rückweg in Barthofelde bei Herzberg Fred Willich in seinem ehemaligen Grenzturm einen Besuch ab. Skurriles und verrücktes konnten Wolfgang und Fred austauschen. Wolfgang suchte noch vergebens alte Grenzsteine ...

Voller neuer Eindrücke und neuer Ideen kehrten wir ins schneearme Weserbergland zurück. Endlich hatte sich die Harzfahrt richtig gelohnt: Schnee satt. Wir hatten Glück mit Schnee und Wetter und trotzten der Kälte. Eine tolle Gruppe! Fazit: Exkursion war erfolgreich - trotz Schlittenschaden. Aber mindestens ein Opfer verlangt der Harz jeden Tag von der Gruppe ...
Herm Henkel