Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
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Am 30. Mai 2010 trafen sich die Mitglieder der AG Schwimmbäder Betrieb/ Bäderbetriebsmodell in Bakede, um das Freibad kennenzulernen und die Erfahrungen aus den letzten 1,5 Jahren auszutauschen. Die Vertreter der DLRG- Ortsgruppen und Bäderinitiativen aus Coppenbrügge, Osterwald, Beber- Rohrsen, Salzhemmendorf, Bakede, Haddessen und des DLRG- Bezirkes Weserbergland nutzten die 3 Stunden, um über die Themen:
  1. Wasseraufbereitung
  2. Wasseranalyse
  3. Personaleinsätze
  4. Betriebsführung
  5. Bauliche Anforderungen
  6. Finanzierung
  7. Attraktivitätssteigerung
zu sprechen.

zu 1) Die Wasseraufbereitung ist in der DIN 19643 geregelt und wird in den Bädern unterschiedlich umgesetzt. Bakede und Beber- Rohrsen müssen ohne Umwalzanlage auskommen, die anderen Bäder haben diese technische Anlagen. Trotzdem kommt es gerade zu Saisonbeginn zur Überschreitung der DIN- Werte.

zu 2) Die Wasseranalyse wird tgl. vom Aufsichtspersonal mindestens 2 x vorgenommen, darüber hinaus erfolgt 1 x im Monat die Analyse durch ein Wasserlabor. Die auftretenden Abweichungen oder Überschreitungen der Soll- Vorgaben sind oftmals nicht dem Badbetreibern anzulasten, sondern sind bereits in dem Rohwasser, das vom öffentlichen Wassernetz eingespeist wird, begründet.

zu 3) Alle Bäder auf "freiwilliger Basis" sind von ehrenamtlichen Mitarbeitern abhängig. Die Schulung dieses Personals ist sehr aufwendig. Hilfreich ist ein Stamm von erfahrenen Mitarbeitern, während die Aufsichten, die sich dann nicht um die Schwimmbadtechnik kümmern müssen, schneller einzuarbeiten sind.

zu 4) Die Verantwortung für die Betriebsführung ist nicht teilbar. Die Eintragungen ins Betriebstagebuch sind zeitnah und sorgfältig vorzunehmen. Dieses Dokument ist gerichtsverwendbar. Über alle Unterweisungen ist ein Protokoll anzufertigen, die technischen Überprüfungen z.B. Strom, Chlorgasanlage, sind in Checklisten festzuhalten.

zu 5) Die baulichen Anforderungen sind vom Gemeindeunfallverband (GUV) festgelegt. Entsprechende aktuelle Vorschrift wird von Andreas Becker und Herm Henkel allen Teilnehmern ausgehändigt und soll allen durch Herm Henkel noch in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden.

zu 6) Die Finanzierung der Bäder ist schwieriger geworden. Die Stromkosten sind stark gestiegen und die Zuschüsse seitens der Kommunen sind überall gekürzt worden. So bekommt das Freibad Bakede 19% weniger Zuschüsse von der Gemeinde Bad Münder.

zu 7) Die Attraktivitätssteigerung ist überall ein Thema . Durch Sonderveranstaltungen (z.B. Bergbadfest, Grillfeste, Badfeste, Ferienpaßaktion, Prolent- Schwimmen, Triathlon, Disco und Nachtschwimmen) sollen Gäste gewonnen bzw. gebunden werden. Andererseits gehen die Besucherzahlen vor allen bei Schülern zurück, weil die Kinder und Jugendlichen länger am Tag in der Schule sind. Hier gilt es, über Kooperationsmodelle mit den Schulen die Schüler vermehrt durch spezielle Angebote ins Schwimmbad zu holen.

Bestens versorgt von der DLRG- Ortsgruppe Bakede und dem Förderverein Freibad Bakede konnten die Teilnehmer viele Eindrücke vom Freibad und Infos rund um das Bad mit nach Hause nehmen. Vielen Dank den Gastgebern. Die Ortsgruppen bleiben in stetigen Kontakt. Auch jetzt im Juli/ August 2010, da in diesen Wochen das Gesundheitsamt Hameln Besichtigungen vornimmt und die Beanstandungen die Schwimmbadbetreiber vor neue Herausforderungen stellt. Gut, dass es dieses Netzwerk gibt. Das nächste Treffen ist am 29. Mai 2011 im Freibad in Rodenberg.

Herm Henkel
Koordinator der Gruppe 'Bäderinitiative'